VAL Soor-und Parotitisprophylaxe

	Handbuch Qualitätsmanagement Geltungsbereich: Pflege	VAL Grundpflege & Prophylaxen Kap. D.1.2.11
	VAL Soor- und Parotitisprophylaxe

Pflegestandard	Verfahrensanleitung (VAL)
Bezeichnung	Soor- und Parotitisprophylaxe
Problembeschreibung	Definition unter Soorprophylaxe versteht man die pflegerischen Maßnahmen zur Verhütung einer Über-besiedelung von Hefepilzen der Mundschleimhaut (Soor-Candidose). Dieses zeigt sich durch fest haftenden, grauweißen Belag auf der Zunge und der Wangenschleimhaut. unter Parotitisprophylaxe versteht man die pflegerischen Maßnahmen zur Verhütung einer Ohrspeicheldrüsenentzündung (Parotitis). Diese wird hervorgerufen durch Staphylokokken oder Streptokokken und entsteht durch fehlenden Speichelfluss. Die Symptome sind stark druckschmerzhafte Schwellung und Rötung in der Parotitisregion. Risikofaktoren Ein erhöhtes Risiko besteht bei: Bewohnern mit Appetitlosigkeit Bewohnern mit Kau- und Schluckstörungen Bewohnern mit Nahrungskarenz und Sondenernährung Bewohnern mit allgemeiner Abwehrschwäche (z.B. durch Fieber, Chemotherapie) Bewohnern mit Mundtrockenheit (z.B. durch überwiegende Mundatmung) Medikamentennebenwirkung ( z.B. Diuretika, Antidepressiva) Allgemeines bei jeder pflegerischen Maßnahme ist die Eigenaktivität des Bewohners zu nutzen und zu fördern individuelle Wünsche und Gewohnheiten des Bewohners sind berücksichtigt (beachte Lieblingsspeisen und -getränke). der Bewohner ist über die spezielle Mundpflege informiert vor und nach der speziellen Mundpflege ist eine hygienische Händedesinfektion durchzuführen. während der speziellen Mundpflege sind Schutzhandschuhe zutragen bei Auffälligkeiten ist der Arzt/Zahnarzt zu informieren bei Bewusstlosen sowie Bewohnern mit Schluckstörungen ist ausschließlich eine spezielle Mundpflege durchzuführen (siehe Punkt Durchführung spezielle Mundpflege) die Prophylaxe ist nach jeder Mahlzeit, mindestens 3x täglich und bei Bedarf durchzuführen Mundpflege-Sets sind täglich zu reinigen (entweder in der Spülmaschine oder wie Instrumentendesinfektion) und die Flüssigkeiten täglich zu erneuern (mit Datum versehen) Ablehnendes Verhalten bei der Mundpflege ist zu dokumentieren
Pflegemaßnahmen	Maßnahmen Befeuchtung der Mundschleimhaut durch: Speichelfluss anregen (z.B. verdünnter Zitronensaft, künstlicher Speichel, Honig) Kautätigkeit fördern (z.B. Kaugummi, Brotrinde, Zwieback, Trockenobst, Zitronenscheiben) individuell angepasste, mehrmals tägliche Mundspülungen bzw. spezielle Mundpflege leichte Massage der Ohrspeicheldrüse (Wange vor und unter äußeren Gehörgängen) Durchführung spezielle Mundpflege Bewohner in geeignete Lage/Position bringen (wenn möglich Oberkörperhochlagerung) ggf. Zahnprothese entfernen mit anschließender Reinigung Inspektion der Mundhöhle auf Speisereste, Beläge sowie andere Veränderungen ggf. Zahnpflege gem. Maßnahmenplanung Speisereste aus der Mundhöhle entfernen bzw. Mundschleimhaut befeuchten  Vorgehen wie folgt: Stets von hinten nach vorn wischen (Vorbeugung Keimverschleppung) Zunge, unter der Zunge, Wangeninnenflächen, Wangentaschen sowie Gaumen reinigen Jeder Wischvorgang erfolgt mit einem frischen, angefeuchteten Tupfer Mund ausspülen lassen (wenn möglich) Lippen mit feuchter Kompresse reinigen und einfetten (z.B. Lippenpflegestifte, Creme)

Freigabe GF	Geprüft ZHL	Bearbeiter	Version	Datum	Seite
Frau Busch	Herr Sauder	QMB	2.0	September 2018	Seite 2 von 2