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| ! '''Handbuch Qualitätsmanagement''' | | ! '''Handbuch Qualitätsmanagement''' |
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| '''Geltungsbereich: Pflege'''
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| ! rowspan="2" | Pflege | |
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| Kap. A.3.4 | | Kap. A.3.4.1 |
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| | Konzept Soziale Betreuung | | | Konzept Soziale Betreuung |
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| = '''1. Einleitung''' =
| | '''Hier herunterladen:''' |
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| | | [https://qm.evang-altenhilfe-lu.de/images/a/a8/A.3.4.1_Konzept_Soziale_Betreuung.pdf Konzept Soziale Betreuung PDF] |
| Unser Konzept dient als Grundlage sozialer Betreuung. Die soziale Betreuung ist die Basis der gesamten Pflege und Begleitung innerhalb der Evang. Altenhilfe Ludwigshafen. Die Grundgedanken und strukturellen Vorgaben der sozialen Betreuung sind im Pflegeleitbild bereits beschrieben.
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| == 1.1 Grundsätze ==
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| Bei der Evangelischen Altenhilfe Ludwigshafen wird soziale Betreuung nicht nur als Angebot von quantitativen „ Beschäftigungseinheiten“ verstanden. Soziale Betreuung findet immer statt: beim Miteinander in der Gruppe, bei pflegerischen Tätigkeiten, bei den Mahlzeiten und beim Kontakt mit den Angehörigen.
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| Soziale Betreuung soll Menschen unterstützen, Gemeinschaft zu erfahren und sich angenommen zu fühlen. Dieses Miteinander geschieht in der Bewohnergemeinschaft, bei Angehörigen und Bezugspersonen aber auch in Kontakt mit den Pflegekräften, den Mitarbeitern des Sozialen Dienstes und allen Mitarbeitern des Hauses.
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| Soziale Betreuung soll vor dem Hintergrund der individuellen Bedürfnisse, der Selbstbestimmung den Erhalt der Persönlichkeit des Menschen fördern und die individuelle Lebensqualität der Bewohner positiv beeinflussen. Beschäftigung soll Sinn geben und Wohlbefinden schaffen. Was Sinn macht und gut tut, definiert jeder Mensch anders. Voraussetzungen für eine sinnvolle Beschäftigung sind biographische Informationen, die Interaktion mit Angehörigen und Bezugspersonen und die kontinuierliche Ermittlung des Wohlbefindens.
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| = '''2. Ziele''' =
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| Die Soziale Betreuung in der Evangelischen Altenhilfe Ludwigshafen verfolgt folgende Ziele:
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| * Ermitteln und Erfassen der individuellen Bedürfnisse der Bewohner/innen mit der Zielsetzung passende Beschäftigung und Erlebnisse anzubieten.
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| * Beobachten des Wohlbefindens und der Zufriedenheit unserer Bewohner/innen mit dem Ziel, Beschäftigungs- und Betreuungsangebote ggf. anzupassen.
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| * Berücksichtigen von körperlichen, kognitiven, seelischen und sozialen Aspekte in der Betreuung von gerontopsychiatrisch erkrankten und demenziel veränderten Menschen
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| * Umsetzen einer möglichst konsequenten Beziehungspflege, also die Gewährleistung von bestmöglicher personeller Kontinuität
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| * Fördern von Kommunikation und internen sowie externen sozialen Kontakten, z.B. durch Gesprächsangebote, Berücksichtigung biographischer Aspekte u.v.m.
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| * Training der kognitiven Fähigkeiten (z. B. Gedächtnistraining)
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| * Vermitteln von Sicherheit und Geborgenheit und dem Gefühl ernst genommen zu werden
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| * Ausreichende Angebotsgestaltung
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| * Gestalten einer individuellen Tagesstruktur
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| = '''3. Personelle Struktur''' =
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| In unseren Einrichtungen sind neben den Mitarbeitern in der Pflege, Küche, Haustechnik und Verwaltung für die Betreuung der Bewohner Mitarbeiter des Sozialen Dienstes und mindestens eine Fachkraft für gerontopsychiatrischen Pflege und Betreuung beschäftigt.
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| Mitarbeiter der Alltagsbegleitung sind im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben und Möglichkeiten nach § 43b SGB XI IX beschäftigt.
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| Die Schüler und Schülerinnen der Physiotherapieschule der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik leisten in unserer Einrichtung Ludwigshafen Anteile Segmente der praktischen Ausbildung.
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| = '''4. Räumlichkeiten und Ausstattung''' =
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| Grundsätzlich ist unser Ziel, eine Umgebung für unsere Bewohner zu schaffen, die eine ausgeglichene Mischung zwischen einerseits Anregung und Stimulation, aber auch beruhigende Reizabschirmung bietet.
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| Für die zentralen Angebote der Betreuung und Begleitung der uns anvertrauten Bewohner stehen Räumlichkeiten zur Verfügung, an deren jahreszeitlichen und identifikationserleichternden Milieugestaltung die Bewohner aktiv und planerisch mitwirken können.
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| Individuelle Orientierungshilfen, wie z. B Bilder an Zimmertüren und Wohnbereiche, die sich in der Farbgestaltung unterscheiden, erleichtern den Bewohnern die Orientierung in der Einrichtung.
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| Die individuelle Gestaltung der Bewohnerzimmer mit persönlichen Bildern oder eigenen Möbeln ist möglich und gewünscht.
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| Alle Wohnbereiche und Aufenthaltsräume unserer Einrichtungen sind jederzeit, auch nachts frei zugänglich, so dass Bewohner, speziell demenziell gerontopsychiatrisch veränderte Menschen ihrem eventuell erhöhten Bewegungsdrang zu allen Tages- und Nachtzeiten nachkommen können.
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| Die Außenanlagen können von allen Bewohner/innen genutzt werden.
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| Demenziell Gerontopsychiatrisch veränderte Menschen werden generell von Alltagsbegleitern, Ehrenamtlichen und Mitarbeiter/Innen des sSozialen Dienstes bei Spaziergängen im Garten und außerhalb der Einrichtung begleitet.
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| = '''5. Methodische Gestaltung''' =
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| Die regelmäßigen Angebote der Woche finden unsere Bewohner auf dem Wochenplan wieder. Dieser ist im ganzen Haus gut einsehbar und gut leserlich in den Aufenthaltsbereichen angebracht.
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| Auf Wunsch und bei Bedarf (z.B. eingeschränkte Mobilität Bettlägerigkeit) werden Kopien ausgehändigt.
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| == '''5.1 Angebote''' ==
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| Gruppenangebote finden mindestens an 5 von 7 Tagen in der Woche statt. Einzelangebote finden mindestens an 6 von 7 Tagen statt.
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| === '''5.1.1 Beispiele für wohnbereichsübergreifende Aktivitäten der Einrichtungen der Evangelischen Altenhilfe:''' ===
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| * Gedächtnistraining
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| * Kinonachmittage
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| * Chorveranstaltungen
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| * Gottesdienst, Gebetskreis
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| * Spielgruppen z.B. Bingo
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| * Werken & Handarbeit
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| * Bastelgruppen
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| * Regelmäßige Kirchgänge (außerhalb)
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| * Rollitouren
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| * Einkaufsfahrten
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| * Ausflüge
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| * Gymnastikgruppen
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| * Geburtstagskaffee
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| * Cafeteria-Treffen
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| * Nachtcafé
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| * Jahreszeitliche und saisonbedingte Festivitäten
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| === '''5.1.2 Beispiele für wohnbereichsbezogene Aktivitäten der Einrichtungen der Evangelischen Altenhilfe:''' ===
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| * Spaziergänge
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| * Basale Stimulation, Validation, Bobath, Affolter
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| * Aktivierungsgruppe
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| * Gymnastikgruppe
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| * Spielenachmittag
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| * Leserunde
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| * Sitztanz
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| * Ganzheitliches Gedächtnistraining
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| * Gesprächsrunden
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| * Singkreis
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| * Gezielte Einzelbetreuung
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| * Kochgruppe
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| * Backgruppe
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| * Gartengruppe
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| zudem erfolgen in regelmäßigen Abständen:
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| * Feste und Feiern im Jahreskreis
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| * Kulturelle Veranstaltungen
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| * Bewohnerausflüge
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| * Vierteljährliche gemeinsame Geburtstagsfeiern
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| Die Jahresrahmenpläne werden monatlich ausgehängt.
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| Kontinuität in der Angebotsstruktur fördert die Motivation, schafft Sicherheit und stabilisiert erreichte Ergebnisse . Besonders Menschen mit geminderter Gedächtnisleistung und gerontopsychiatrischen Beeinträchtigungen profitieren von sich wiederholenden Abläufen.
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| = '''6. Angebote der sozialen Betreuung''' =
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| == '''6.1. Gestaltung der Tagesstruktur''' ==
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| Die Strukturierung der Betreuung, Pflege und der Abläufe gibt vor allem Menschen mit Demenz Sicherheit und Geborgenheit. Deshalb ist es wichtig, verlässliche Abläufe anzubieten. Die individuelle Tagesgestaltung wird auf Grundlage der Biografie gewährleistet. Berücksichtigt werden dabei Vorlieben bei den Mahlzeiten, Schlafgewohnheiten, persönliche Rituale und Vorlieben bei der Körperpflege so wie vertraute und beliebte Beschäftigungsmöglichkeiten. Wesentlich ist auch die Beachtung der Bewegungsmöglichkeiten und die Förderung der Selbstständigkeit und Selbstbestimmung.
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| Die Dokumentation der individuellen Tagesgestaltung findet sich in der Tagesstruktur wieder. Eventuelle Verbesserungsmaßnahmen werden durch Beobachtung des Wohlbefindens evaluiert und angepasst (1x wöchentliche Wohlfühlberichte).
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| == '''6.2. Gruppenangebote''' ==
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| Siehe Punkt 5.1 und 5.2
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| == '''6.3. Die Einzelbetreuung als ausgewählte Betreuungsmaßnahme''' ==
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| Ziele der Einzelbetreuung sind:
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| * die Vermeidung von sozialer Isolation
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| * die Erhaltung und Förderung von Ressourcen
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| * die Anregung zur Kontaktaufnahme, regelmäßige Kontakte
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| * Abwechslung in den Tagesablauf bringen
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| * Einzelbetreuung findet gezielt mit einem Bewohner statt
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| * Individuelle Zielsetzung
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| Hinweise:
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| * Dauer der Maßnahme ca. 10 bis 20 Minuten pro Bewohner
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| * Bei Einzelbetreuungen Terminierung 6 x / Woche / Bewohner und bei Bedarf
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| * Inhalte richten sich nach Ressourcen, Interessen, Vorlieben und Abneigungen unserer Bewohner (auf Basis der Biografie)
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| Beispiele zur Durchführung der Einzelbetreuung:
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| * Vorlesen
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| * Singen
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| * Gespräche führen
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| * Spazieren gehen
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| * Gedächtnistraining
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| * Malen
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| * Validation
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| * Basale Stimulation
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| * Beten
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| * Einzelbetreuung
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| Kriterien für die Anwendung von Maßnahmen zur Einzelbetreuung:
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| * Bewohner/Innen mit Demenz
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| * Der/die Bewohner/In hält sich auf Grund seines/ihres Gesundheitszustandes vorwiegend im Zimmer/ Bett auf.
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| * Bewohner mit erheblichen Einschränkungen der Mobilität
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| * Der/die Bewohner/In kann oder will nicht an einer Gruppe teilnehmen.
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| * Bewohner, die nicht an Gruppenangeboten teilnehmen können oder mögen
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| * Der/die Bewohner/In, die nimmt nicht selbständig Kontakt zu Mitbewohnern aufnehmen.
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| == '''6.4. Einbeziehung der Angehörigen und Bezugspersonen''' ==
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| Die Einbeziehung der Angehörigen in alle alltäglichen Belange ist Grundlage für eine umfassende Pflege und Betreuung unserer Bewohner. Oft sind die Angehörigen die einzige Informationsquelle zur Erhebung biografischer Daten. Die Angehörigen werden in die Planung und Gestaltung von pflegerischen Maßnahmen, Betreuung sowie Beschäftigungsangeboten einbezogen.
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| Mindestens halbjährlich finden Angehörigenabende statt.
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| == '''6.5. Kontaktpflege der Einrichtungen mit den örtlichen Gemeinwesen''' ==
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| Je nach regionalen Besonderheiten unserer Einrichtungen pflegen wir Kontakte mit den örtlichen Vereinen, den Kirchengemeinden und Behörden.
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| Wir besuchen mit unseren Bewohner/innen ausgewählte Gemeindeveranstaltungen und laden Vereine und Mitglieder des öffentlichen Lebens zu verschiedenen Veranstaltungen und Festen in unsere Einrichtungen ein.
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| == '''6.6. Hilfe bei der Eingewöhnung neuer Bewohner''' ==
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| Die Einzugs- und Eingewöhnungsphase neuer Bewohner wird von der Sozialen Betreuung intensiv unterstützt durch:
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| * die Erstellung eines individuellen Pflegeplans mit dem Bewohner und deren Angehörige
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| * die Information über alle wichtigen Kontakte und Abläufe in der Einrichtung
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| * die Erfassung und Berücksichtigung der biografischen Besnderheiten des Bewohners
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| * Der Soziale Dienst lädt grundsätzlich zu Gruppenaktivitäten ein, so können Interessen erkannt, geweckt und gefördert werden, Kontakte zu Mitbewohnern können leichter geknüpft werden
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| Die Eingewöhnungsphase wird in einem „Integrationsbogen“ nach sechs Wochen erfasst und ausgewertet.
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| Anmerkung Pews: Konzept Lebensqualität & Normalitätsprinzip fehlt, tw. sehr „traditionelle“ Angebote, wenig zielgruppenspezifisch (z.B. jüngere Pflegebedürftige, Männer, demenziell veränderte Menschen, therapeutische Angebote z.B. bei Einschränkungen der Mobilität), Teilhabe durch die Bewohner fehlt
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| = '''Anlage: Ausstattung der einzelnen Bereiche''' =
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| '''Ludwigshafen:'''
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| * Bewohnerzimmer
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| * Ein altersgerecht eingerichtetes „Wohnzimmer“
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| * gemütliche Sitzecke im Foyer
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| * Raum für arbeits- und beschäftigungstherapeutische Aktivitäten mit angrenzendem „gesprächstherapeutischem Raum
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| * Multifunktionsraum (Gartenzimmer)
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| * ein Friseursalon
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| * eine Cafeteria
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| * eine Kapelle
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| * ein großer Speisesaal
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| * Aufenthaltsbereich in den Wohngruppen
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| * der gesamte Gartenbereich
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| '''Altrip:'''
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| * Bewohnerzimmer, Appartement
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| * Wintergarten
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| * Therapieraum
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| * Kreativraum
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| * Aufenthaltsbereich in den Wohngruppen
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| * gemütliche Sitzecke im Foyer
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| * ein Friseursalon
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| * Multifunktionsraum
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| * Speisesaal
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| * der gesamte Garten- und Zugangsbereich
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| '''Römerberg:'''
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| * Bewohnerzimmer, Appartement
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| * Aufenthaltsbereich in den Wohngruppen
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| * Gemütliche Sitzecke im Foyer
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| * Andachtsraum
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| * ein Friseursalon
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| * Speisesaal
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| * Multifunktionsraum
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| * eine Dachterrasse
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| * der gesamte Gartenbereich
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| Die Räumlichkeiten sind so gestaltet und ausgestattet, dass gleichermaßen Einzelaktivitäten und -gespräche wie auch Gruppenangebote möglich sind.
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| <div ID="FOOTER">
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| {|
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| Freigabe GF
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| Geprüft ZHL
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| Bearbeiter
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| Version
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| Frau Busch
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| Herr Sauder
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| QMB
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| September 2018
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