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Information chronische Wunden

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Sehr geehrte Damen und Herren,



Bei Ihnen wurde eine Wunde diagnostiziert. Wir möchten Ihnen zu der bei Ihnen stattfindenden professionellen Wundversorgung einige Informationen geben:



Unsere Haut

Als Barriereorgan ist die Haut in besonderer Weise schädlichen Einflüssen der Umwelt ausgesetzt. Kommt es zu einer Verletzung, muss der Gewebedefekt so schnell wie möglich behoben und die Schutzfunktion der Haut wiederhergestellt werden. Unter normalen Umständen verläuft die Wundheilung unproblematisch mit dem Resultat einer schnellen Wiederherstellung der Barrierefunktion.



Wundheilung

Die Wundheilung ist komplex, und bei einigen Menschen kommt es zu deren Hemmung oder zu Wundheilungsstörungen. Einzelne Wundheilungsphasen werden durch übergeordnete Einflüsse oder Erkrankungen behindert. Der normale Ablauf wird gestört, und die Verletzung heilt verzögert oder gar nicht ab. Eine „Problemwunde“ ist entstanden.



Was sind Problemwunden (chronische Wunden)?

Wenn die normalen Prozesse der Wundheilung durch verschiedenste Grunderkrankungen behindert werden, kann sich bereits nach einer geringfügigen Verletzung eine schlecht heilende Wunde (chronische Wunde) entwickeln. Um auch eine solche Wunde wieder zum Abheilen zu bringen, ist es notwendig,

die krankhaft veränderte Wundheilung gezielt zu normalisieren. Folgende Problemwunden treten häufig auf:

  • das Beingeschwür (Ulcus cruris)
  • der diabetischer Fuß (Diabetisches Fußulcus)
  • das Druckgeschwür (Dekubitus)



Schmerz – unliebsamer Begleiter

Chronische Wunden sind meist von mehr oder minder starkem Wundschmerz begleitet, der durch Berührung oder Temperaturschwankungen noch verstärkt werden kann.

Ziel einer ganzheitlichen Wundbehandlung muss es sein, Ihr individuelles Schmerzempfinden zu bestimmen und so weit zu behandeln, dass die Schmerzbelastung für Sie erträglich wird.



Aber auch eine effiziente Wundreinigung, die zur Beseitigung von Wundinfektionen führt, sowie seltenere Verbandwechsel mit modernen hydroaktiven Wundverbänden tragen zu einer verbesserten Lebensqualität bei.

Für eine erfolgreiche Schmerzbehandlung sind folgende Empfindungen Ihrerseits wichtig:

  • Wo: in der Wunde, Wundrand oder außerhalb?
  • Wie: brennend, pochend, stechend oder nicht genau definierbar?
  • Wann tritt er auf?
  • Wie lange dauert er an?
  • Besonders stark in bestimmten Situationen: Verbandwechsel, Wundreinigung oder Körperhaltungen?
  • Beeinflusst er Ihren Tagesablauf: Schlaf, Bewegungen, Appetit?



Wundheilung - nur eine saubere Wunde kann heilen

Sollte die Wunde infiziert sein (Rötung, Schwellung, Schmerz, Fieber), muss der behandelnde Arzt informiert werden. Voraussetzung für eine gute Wundheilung ist die Sauberkeit der Wundoberfläche und des Wundrandes. Dies wird unterstützt durch eine effektive und gleichzeitig schonende Wundreinigung bei jedem Verbandwechsel, Wundbeläge sollen sich erst gar nicht bilden oder verstärken. Um verkrustete Beläge anzulösen und die Wunde feucht zu halten, kann zusätzlich ein Wundgel aufgebracht werden. Hydrogele und Wundauflagen werden vom Arzt verordnet und von der Krankenkasse übernommen!



Was können Sie selbst tun?

  • Schauen Sie regelmäßig Ihre Füße an, gucken Sie mit einem Spiegel auch unter Ihre Füße – bei Veränderungen oder Wunden gehen Sie bitte sofort zum Arzt
  • Achten Sie auf „gutes Schuhwerk“
  • Passen Sie auf, dass Ihre Füße immer trocken sind
  • Achten Sie auf einen „gut eingestellten“ Diabetes mellitus und Blutdruck
  • Messen Sie regelmäßig Ihren Blutzucker und Blutdruck
  • Gehen Sie regelmäßig zur Fußpflege
  • Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit und essen Sie viele Vitamine und Mineralien
  • Bei Durchblutungsstörungen versuchen Sie, das Rauchen und den Genuss von Alkohol zu mindern
  • Vermeiden Sie unnötige Anstrengungen, aber bleiben Sie in Bewegung
  • Pflegen Sie Ihre Haut



Zu Ihrer Wundbehandlung stehen wir mit Ihrem Arzt kontinuierlich in Kontakt. Darüber hinaus kommt eine Wundexpertin in die Einrichtung, die Sie regelmäßig kontaktieren wird – Ihr Einverständnis vorausgesetzt.

Haben Sie Fragen? – dann wenden Sie sich bitte an uns!



Ihr Pflegeteam