| Problembeschreibung
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Definition
Obstipation ist eine verzögerte Darmentleerung, die sich durch eine geringe Stuhlfrequenz (weniger als 3x / Woche und harte, schmerzhafte Defäkation) darstellt.
Ursachen
- Organisch bedingt ärztliche Behandlung der Grunderkrankung erforderlich
- Lebensstil bedingt Fehlernährung, Mangel an körperlicher Bewegung, Flüssigkeitszufuhr, Schamgefühl, Angst, Laxantienabusus
- Nebenwirkung von Medikamenten z.B. Morphium, Diuretika, Sedativa
- Änderung der Lebensgewohnheiten z.B. durch Umzug
Allgemeines
- beim erstmaligen Auftreten einer Obstipationsproblematik wird der Arzt informiert
- vor einer Ernährungsumstellung ist diese mit dem Bewohner, ggf. Angehörige/Betreuer abzusprechen
- die Intimsphäre ist zu wahren
- bei Auffälligkeiten und/oder Kontraindikationen (z.B. Trinkmengenbegrenzung, Diabetes Mellitus) ist der Arzt zu informieren
- die beschriebene Obstipationsprophylaxe ist für eine dauerhafte Opiatbehandlung nicht ausreichend! ' Rücksprache mit Arzt muss zwingend erfolgen
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| Pflegemaßnahmen
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Räumliche Atmosphäre
- beim Toilettengang auf ein sauberes Umfeld mit entsprechenden Hygieneartikeln und Waschutensilien achten, ggf. Sichtschutz aufstellen.
- auf Klingel hinweisen bzw. in Reichweite legen.
- nach Möglichkeit Bewohner alleine lassen
Ernährung
Analyse der Ernährungssituation:
- Befragung des Bewohners / biografieorientierte Informationen einbeziehen.
- Beratung und Abstimmung zur Ernährungsumstellung unter Einbeziehung der durch den Lebensstil bedingten Ursachen.
- Abstimmung mit der Hauswirtschaftsleitung über Möglichkeiten der Ernährungsumstellung und das weitere Vorgehen.
- Anpassung der Ernährung:
- Anwendung von Hausmitteln unter Einbeziehung biografischer Informationen z.B. Buttermilch, Leinsamen, warmes/kaltes Wasser, 1 TL Öl, warmes Apfelmus, Sauerkrautsaft, Pflaumensaft: auf nüchtern Magen!
- Flüssigkeitszufuhr individuell erhöhen. Angestrebt werden 1,5 – 2,0 Liter/Tag über die Trinkmenge oder durch flüssigkeitsreiche Speisen, z.B. Obst, Kaltschalen
- Zucker/fettarme Nahrungsmittel anbieten
- Ballaststoffreiche Nahrungsmittel anbieten
Bewegung
- Förderung der körperlichen Aktivität
z.B. Spaziergänge, Gehübungen, Sitzgymnastik anbieten
- Möglichkeiten der verschreibungsfähigen Krankengymnastik/Physiotherapie (z.B. Kolonmassage) nutzen
Krankenbeobachtung
- Stuhlgangliste führen
- Auf Schmerzäußerungen im Zusammenhang mit dem Toilettengang achten
- bei abdominellen Beschwerden unverzüglich Information des Arztes
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