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Subkutane Infusion

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Handbuch Qualitätsmanagement

Geltungsbereich: Pflege

Pflege

Kap. D.1.4.5

subcutane Infusion



Ziele

  • Flüssigkeitsversorgung ist gesichert
  • Schmerzen sind reduziert
  • sach- und fachgerechte Durchführung der subkutanen Infusion
  • die Risiken einer Infektion, einer Gewebeschädigung und einer starken Ödembildung sind minimiert

Definition

  • Verabreichung größerer Flüssigkeitsmengen unter die Haut (max. 1500 ml/Tag)


Indikationen

  • Exsikkosegefährdung, z. B. bei Fieber, Schluckstörungen oder hohen Außentemperaturen
  • leichte und mittlere Formen der Dehydratation
  • bei fehlender Indikation für die Anlage einer PEG
  • Vermeidung einer intravenösen Infusion, z. B. bei einer Venenwandreizung

Kontraindikationen

  • schwerste Formen der Dehydratation
  • Stoffwechselentgleisung
  • Störung der Blutgerinnung
  • Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes
  • (Volumenmangel)Schock
  • Hämatome
  • Hautauffälligkeiten
  • Ödeme

Verantwortlich

  • Pflegefachkraft


Allgemeines

  • Durchführung nur nach ärztlicher Anordnung (Infusionslösung, Dosierung, Tropfzahl (Dauer), Häufigkeit, Applikationsort)
  • Einverständnis des Bewohners oder gesetzlichen Vertreters erforderlich
  • die subcutane Infusion ist kein Ersatz für die orale Flüssigkeitszufuhr, sofern dieses mit Unterstützung möglich ist
  • Grundlage für die Berechnung der Tropfgeschwindigkeit/Dauer der Infusion:
    • 1 ml = 20 Tropfen; 1 Tropfen pro Minute = 3 ml/Std
  • geeignete Injektionsstellen:
    • Körperstellen mit ausgeprägtem Unterhautfettgewebe
    • Vorder- und Außenseite des Oberschenkels
    • Bauchdecke
  • die Bereitstellung der erforderlichen Arbeitsmittel erfolgt durch den behandelnden Arzt


Durchführung

Vorbereitung

  • Bereitstellung folgender Materialien:
  • Hände- und Hautdesinfektionsmittel
  • Infusionsflüssigkeit
  • Steriles Infusions- und Punktionssystem einschließlich Zuleitung
    • Sterile Tupfer und Kompressen
    • Einmalhandschuhe
    • Fixierungsmaterial für das Punktionssystem (z. B. Heftpflaster)
    • ggf. Infusionsständer
    • Abwurfbehälter
  • Aufklärung des Bewohners, ggf. Einverständnis einholen
  • ggf. Bewohner vor der Maßnahme zur Toilette begleiten
  • Maßnahmen zur Wahrung der Intimsphäre (u. a. Zimmertür und Fenster schließen)
  • je nach Einstichstelle Lagerung des Bewohners



Durchführung

  • Infusionsflüssigkeit auf Verfallsdatum und Unversehrtheit überprüfen
  • Hygienische Händedesinfektion durchführen
  • Verschlussabdeckung der Infusionsflasche entfernen und Einstichstelle desinfizieren
  • Infusionssystem auspacken und Durchflussregler schließen
  • Dorn des Infusionssystems in die stehende Flasche bzw. den schräg gehaltenen Beutel stechen
  • Infusionsflasche / -beutel aufhängen
  • Tropfkammer durch Komprimieren und Loslassen zu 2/3 füllen
  • Belüftungsventil falls vorhanden öffnen
  • Durchflussregler langsam öffnen und Infusionssystem blasenfrei füllen, anschließend Durchflussregler wieder schließen  Empfehlung: bei Verwendung eines Butterfly-Systems erfolgt die Verbindung zwischen Infusions- und Punktionssystem bevor das Infusionssystem blasenfrei gefüllt wird
  • Durchführung der subcutanen Punktion (siehe Verfahrensanweisung s.c. Injektion)
  • Fixierung des Punktionssystems
  • Infusionssystem und Punktionssystem verbinden
  • Einstellung der verordneten Tropfgeschwindigkeit (Dauer)
  • Engmaschige Überwachung des Bewohners (je nach ärztlicher Anordnung):
  • Zustand der Einstichstelle sowie Rötungen/Schwellungen im Infusionsbereich
  • Vitalzeichen (Atmung, Blutdruck, Puls, Körpertemperatur)
  • Ausgeschiedene Urinmenge
  • Reaktionen des Bewohners (z. B. Schmerzäußerungen)
  • Durchflussregler der Infusion schließen, wenn die Infusionsflasche leer ist, der Spiegel in der Tropfkammer aber noch besteht
  • Punktionssystem entfernen (Nachsorge der Punktionsstelle siehe Verfahrensanweisung
  • s. c. Injektion)
  • Nachkontrolle nach ärztlicher Vorgabe



Nachbereitung

  • Materialien entsorgen
  • Bewohner nach seinem Befinden fragen und ggf. bequem lagern


Dokumentation

  • Durchführungsnachweis Behandlungspflege
  • Menge der verabreichten Flüssigkeit im Formular Trink- und Ernährungsprotokoll
  • Pflegebericht
  • Formular Hinweise und Fragen an den Arzt


Literatur



Freigabe GF Geprüft ZHL Bearbeiter Version Datum Seite
Frau Busch Herr Sauder QMB 2.0 September 2018 Seite 3 von 2