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Intramuskuläre Injektion

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Handbuch Qualitätsmanagement

Geltungsbereich: Pflege

Pflege

Kap. D.1.4.4

Intramuskuläre Injektion



Ziele

  • Sach- und fachgerechte Durchführung der intramuskulären Injektion
  • das Risiko einer Infektion und das Risiko einer Gewebeschädigung ist minimiert
  • Schmerzen sind minimiert


Definition

  • Arzneimittelgabe in einen Skelettmuskel


Kontraindikation

  • siehe Verfahrensanweisung subkutane Injektion
  • Blutungsneigung (auch durch Antikoagulanzientherapie z. B. mit Heparin, Marcumar)


Verantwortlich

  • Pflegefachkraft


Allgemeines

  • Durchführung nur nach ärztlicher Anordnung
  • bei auftretenden Schmerzen während der Injektion ' ' Injektion sofort abbrechen
  • geeignete Injektionsstellen: M. gluteus medius und minimus zwischen vorderem oberen Darmbeinstachel, Darmbeinkamm und Trochanter major sowie seitliche, äußere Fläche am Oberschenkel (M. vastus lateralis)


Durchführung

Vorbereitung

  • Bereitstellung folgender Materialien:
  • Hände- und Hautdesinfektionsmittel
  • Sterile Spritze mit Injektionskanüle (Länge je nach Körpergewicht des Bewohners)
  • Aufziehkanüle
  • Tupfer
  • Pflaster
  • Kanülenabwurfbehälter und Abwurfbehälter
  • Arzneimittel
  • Einmalhandschuhe
  • Aufklärung des Bewohners und Einverständnis einholen
  • Maßnahmen zur Wahrung der Intimsphäre (u. a. Zimmertür und Fenster schließen)



Lokalisation der Injektionsstelle nach von Hochstetter (Beispielhaft: Injektion in die linke Seite)

  • Bewohner flach auf die rechte Seite legen und das Knie des oben liegenden Beines leicht anwinkeln (die Pflegefachkraft steht hinter dem Bewohner)
  • Orientierungspunkte für die Pflegefachkraft (Abb. 1):
    • Oberes linkes Kreuz: vorderer Darmbeinstachel
    • Oberes rechtes Kreuz: Darmbeinkamm
    • Unteres Kreuz: Trochanter major
  • Zeige- und Mittelfinger der linken Hand so weit wie möglich von einander abspreizen (Abb. 2)
  • der Mittelfinger ertastet den vorderen Darmbeinstachel (Abb. 2)
  • der Zeigefinger fährt ca. 7cm den Darmbeinkamm entlang (Abb. 2)
  • der Zeigefinger wird ca. 2cm nach unten gedreht, ohne dass der Mittelfinger dabei seine Position verlässt (Abb. 2)
  • der Handballen liegt dann auf dem Trochanter major (Abb. 2)
  • Injektionsstelle: Spitze des Dreiecks zwischen Zeige- und Mittelfinger (Abb. 3)



link:http://www.pqsg.de/grafiken/hintergrund/ 66x90px

Abb. 1

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Abb. 2

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Abb. 3














Lokalisation der Injektionsstelle in den Oberschenkel


Bewohner in Rückenlage bringen, das zur Injektion vorgesehene Bein leicht nach Innen rotieren 146x66px Trochanter major ertasten und eine gedachte Linie zwischen Trochanter major und der Kniescheibe ziehen Injektionsstelle im mittleren Drittel dieser Linie Injektionspunkt markieren (z. B. durch leichte Reibung mit

einem Tupfer)

  • keine Injektion eine Handbreit unterhalb des Trochanter major und eine Handbreit oberhalb der Kniescheibe



Durchführung

  • Hygienische Händedesinfektion und Einmalhandschuhe anziehen
  • Material vorbereiten (Arzneimittel mit Aufziehkanüle aufziehen, Aufziehkanüle im Anschluss entsorgen)
  • Injektionsstelle lokalisieren
  • Hautdesinfektion der Einstichstelle (2x) und Haut spannen
  • Kanülen zügig und senkrecht bis in die gewünschte Tiefe einstechen (1cm großen Sicherheitsabstand zwischen Haut und Kanülenkonus lassen; Treffen des Knochens  Kanüle 1-2cm zurückziehen)
  • Aspiration (bei Aspiration von Blut  Injektion mit neuer Kanüle an anderer Stelle)
  • Arzneimittel langsam injizieren (Richtwert: 2 ml/Min.)
  • Kanüle zügig herausziehen und im Abwurfbehälter entsorgen
  • Einstichstelle mit trockenem Tupfer komprimieren und ggf. mit Pflaster versorgen
  • Hygienische Händedesinfektion



Nachbereitung

  • Materialien entsorgen
  • Einstichstelle auf Infektionszeichen kontrollieren
  • Bewohner nach seinem Befinden fragen und ggf. bequem lagern


Dokumentation

  • Durchführungsnachweis Behandlungspflege
  • Pflegebericht
  • Formular Hinweise und Fragen an den Arzt


Literatur

  • Lektorat Pflege & Menche, N.(Hrsg.), (2014): Pflege Heute. Lehrbuch und Atlas für Pflegeberufe, 6. vollständig überarbeitete Auflage, Urban und Fischer: München, Jena





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Frau Busch Herr Sauder QMB 2.0 September 2018 Seite 3 von 2