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Ziele
- Flüssigkeitsversorgung ist gesichert
- Schmerzen sind reduziert
- sach- und fachgerechte Durchführung der subkutanen Infusion
- die Risiken einer Infektion, einer Gewebeschädigung und einer starken Ödembildung sind minimiert
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Definition
- Verabreichung größerer Flüssigkeitsmengen unter die Haut (max. 1500 ml/Tag)
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Indikationen
- Exsikkosegefährdung, z. B. bei Fieber, Schluckstörungen oder hohen Außentemperaturen
- leichte und mittlere Formen der Dehydratation
- bei fehlender Indikation für die Anlage einer PEG
- Vermeidung einer intravenösen Infusion, z. B. bei einer Venenwandreizung
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Kontraindikationen
- schwerste Formen der Dehydratation
- Stoffwechselentgleisung
- Störung der Blutgerinnung
- Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes
- (Volumenmangel)Schock
- Hämatome
- Hautauffälligkeiten
- Ödeme
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Verantwortlich
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Allgemeines
- Durchführung nur nach ärztlicher Anordnung (Infusionslösung, Dosierung, Tropfzahl (Dauer), Häufigkeit, Applikationsort)
- Einverständnis des Bewohners oder gesetzlichen Vertreters erforderlich
- die subcutane Infusion ist kein Ersatz für die orale Flüssigkeitszufuhr, sofern dieses mit Unterstützung möglich ist
- Grundlage für die Berechnung der Tropfgeschwindigkeit/Dauer der Infusion:
- 1 ml = 20 Tropfen; 1 Tropfen pro Minute = 3 ml/Std
- geeignete Injektionsstellen:
- Körperstellen mit ausgeprägtem Unterhautfettgewebe
- Vorder- und Außenseite des Oberschenkels
- Bauchdecke
- die Bereitstellung der erforderlichen Arbeitsmittel erfolgt durch den behandelnden Arzt
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Durchführung
Vorbereitung
- Bereitstellung folgender Materialien:
- Hände- und Hautdesinfektionsmittel
- Infusionsflüssigkeit
- Steriles Infusions- und Punktionssystem einschließlich Zuleitung
- Sterile Tupfer und Kompressen
- Einmalhandschuhe
- Fixierungsmaterial für das Punktionssystem (z. B. Heftpflaster)
- ggf. Infusionsständer
- Abwurfbehälter
- Aufklärung des Bewohners, ggf. Einverständnis einholen
- ggf. Bewohner vor der Maßnahme zur Toilette begleiten
- Maßnahmen zur Wahrung der Intimsphäre (u. a. Zimmertür und Fenster schließen)
- je nach Einstichstelle Lagerung des Bewohners
Durchführung
- Infusionsflüssigkeit auf Verfallsdatum und Unversehrtheit überprüfen
- Hygienische Händedesinfektion durchführen
- Verschlussabdeckung der Infusionsflasche entfernen und Einstichstelle desinfizieren
- Infusionssystem auspacken und Durchflussregler schließen
- Dorn des Infusionssystems in die stehende Flasche bzw. den schräg gehaltenen Beutel stechen
- Infusionsflasche / -beutel aufhängen
- Tropfkammer durch Komprimieren und Loslassen zu 2/3 füllen
- Belüftungsventil falls vorhanden öffnen
- Durchflussregler langsam öffnen und Infusionssystem blasenfrei füllen, anschließend Durchflussregler wieder schließen Empfehlung: bei Verwendung eines Butterfly-Systems erfolgt die Verbindung zwischen Infusions- und Punktionssystem bevor das Infusionssystem blasenfrei gefüllt wird
- Durchführung der subcutanen Punktion (siehe Verfahrensanweisung s.c. Injektion)
- Fixierung des Punktionssystems
- Infusionssystem und Punktionssystem verbinden
- Einstellung der verordneten Tropfgeschwindigkeit (Dauer)
- Engmaschige Überwachung des Bewohners (je nach ärztlicher Anordnung):
- Zustand der Einstichstelle sowie Rötungen/Schwellungen im Infusionsbereich
- Vitalzeichen (Atmung, Blutdruck, Puls, Körpertemperatur)
- Ausgeschiedene Urinmenge
- Reaktionen des Bewohners (z. B. Schmerzäußerungen)
- Durchflussregler der Infusion schließen, wenn die Infusionsflasche leer ist, der Spiegel in der Tropfkammer aber noch besteht
- Punktionssystem entfernen (Nachsorge der Punktionsstelle siehe Verfahrensanweisung
- s. c. Injektion)
- Nachkontrolle nach ärztlicher Vorgabe
Nachbereitung
- Materialien entsorgen
- Bewohner nach seinem Befinden fragen und ggf. bequem lagern
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Dokumentation
- Durchführungsnachweis Behandlungspflege
- Menge der verabreichten Flüssigkeit im Formular Trink- und Ernährungsprotokoll
- Pflegebericht
- Formular Hinweise und Fragen an den Arzt
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Literatur
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