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Ziele
- Minimierung des Infektionsrisikos bzw. schnellstmögliches Ausheilen einer vorhandenen Wundinfektion
- Minimierung von Schmerzen
- Minimierung des Risikos der Keimverschleppung
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Definition
- Septische Wunden sind infizierte Wunden, die nachweislich mit Keimen besiedelt sind und Entzündungszeichen aufweisen
- Kontaminierte Wunden sind Wunden, bei denen von einer Keimbesiedelung auszugehen ist, z. B. Verbrennungswunden, Drainageaustrittsstellen und offen behandelte Wunden
- Aseptische Wunden sind frei von Keimen (keine Keimbesiedlung)
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Verantwortlich
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Allgemeines
- Durchführung eines Verbandwechsels nur nach ärztlicher Anordnung
- während des Verbandswechsels darf die Wunde nur mit sterilen Handschuhen oder sterilen Materialien/Instrumenten in Berührung kommen (Non-Touch-Technik)
- Bei schmerzhaften Verbandswechseln prophylaktische Schmerzmedikation nach ärztlicher Anordnung anbieten!
- Reihenfolge der Verbandswechsel bei einem Bewohner:
- aseptische Wunden, 2. kontaminierte Wunden, 3. septische Wunden
- Häufigkeit der Wunddokumentation siehe Dokumentationshandbuch
- Der Bewohner darf nicht auf seine Wunde reduziert werden!
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Durchführung
Auswahl der Wundauflagen (wird vom Arzt festgelegt)
Geschlossene, trockene Wunden:
- kein Verband (offen), ggf. bei stark beanspruchten Stellen Abdeckung mit Kompresse, Pflaster oder Folie
Offene Wunden, bedeckt mit Granulationsgewebe und epithelisierend:
- nicht verklebende Wundauflage
infizierte und sezernierende Wunden in exsudativen Heilungsphase:
- besonders saugfähige Wundauflagen bzw. Austamponierung
- Schutz vor Austrocknung und Auskühlung
- z. B. Feuchtverbände, Hydrokolloide und Alginate
Vorbereitung
- Bereitstellung folgender Materialien:
- Haut- und Händedesinfektionsmittel, bei septischen Wunden: Schutzkittel und ggf. ärztlich angeordnete Medikamente
- Einmalhandschuhe, ggf. Bettschutz
- ggf. 0,9%-ige Natriumchloridlösung (warm)
- Sterile Pinzetten
- Sterile Tupfer oder sterile Watteträgern
- Sterile Einmalhandschuhe
- Sterile Kompressen
- Steriler Pflasterverband, ggf. sterile Schere
- Messband
- Abwurfbehälter bereit stellen
- Aufklärung des Bewohners und Einverständnis einholen
- Maßnahmen zur Wahrung der Intimsphäre (u. a. Zimmertür und Fenster schließen)
- Lagerung des Bewohners, so dass das Wundgebiet frei zugänglich ist (ggf. Bettschutz)
Durchführung
- Hygienische Händedesinfektion und unsterile Einmalhandschuhe anziehen
- Verpackungen der Materialien zur Entfernung des Verbandes und zur Reinigung öffnen
- Verbandfixierung und Verband bis auf Wundabdeckende Kompresse entfernen und
entsorgen
- Wundabdeckende Kompresse mit Pinzette vorsichtig entfernen (ggf. Wundauflage mit . 0,9%-iger Natriumchlorid-Lösung lösen) und mit den Einmalhandschuhen entsorgen
- Wunde inspizieren und Größe (Länge und Breite) bestimmen (u. a. auf Rötung, Schwellung, Wundränder, Sekretion, Hämatom und Geruch) bei Infektionsverdacht Hausarzt infor-mieren
- Aseptische Wunde von innen nach außen reinigen und ggf. desinfizieren mit in Hautdes-infektionsmitteln getränkten Tupfern oder Watteträgern bzw. Sprühdesinfektion (bei direktem Wundkontakt sterile Handschuhe anziehen), für jede Wischbewegung einen Tupfer verwenden
- Septische Wunde von außen nach innen reinigen und ggf. desinfizieren mit in Hautdes-infektionsmitteln getränkten Tupfern oder Watteträgern bzw. Sprühdesinfektion (bei direktem Wundkontakt sterile Handschuhe anziehen), für jede Wischbewegung einen Tupfer ver-wenden
- Wundabdeckende Kompresse mit sterilen Handschuhen oder steriler Pinzette auflegen
- Sterile Kompressen und Fixierung auflegen
Nachbereitung
- Bei septischen Wunden: Desinfektion kontaminierter Flächen im Bewohnerzimmer
- Bewohner nach seinem Befinden fragen und bequem lagern
- Materialien entsorgen
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Dokumentation
- Durchführungsnachweis Behandlungspflege
- Pflegebericht
- Beschreibung der Wunde in der Wunddokumentation
- Wundmeldung bei Auftreten einer Wunden (Erstmeldung)
- Formular Information und Fragen an den Arzt
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Literatur
- Menche, N., Bazlen, U., Kommerel, T. (Hrsg.) (2014): Pflege Heute. Lehrbuch und Atlas für Pflegeberufe, 6. vollständig überarbeitete Auflage, Urban und Fischer: München
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