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VA Absaugen

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Ziele

  • Atemwegssekret oder aspirierte Stoffe sind entfernt
  • Ungehinderte Atmung ist möglich
  • Pneumonierisiko ist minimiert


Definition

  • Absaugen von Atemwegssekret oder aspirierten Stoffen kann:
    • endotracheal (bei liegender Trachealkanüle aus der Luftröhre)
    • oral (durch die Mundhöhle)
    • nasal (durch die Nase) erfolgen
  • Absaugen erfolgt, wenn die Atemwege hörbar oder symptomatisch verlegt oder durch Atem-wegsekret verschleimt sind und der Bewohner nicht oder nur ungenügend aus eigener Kraft abhusten kann


Verantwortlich

  • Pflegefachkraft


Allgemeines

  • Durchführung nur nach ärztlicher Anordnung
  • ein Absaugvorgang sollte nicht länger als 10 bis 15 Sekunden dauern
  • bei eventuell auftretendem Widerstand den Absaugkatheter niemals gewaltsam vorschieben
  • für jeden Absaugvorgang muss ein neuer Absaugkatheter benutzt werden
  • der Absaugkatheter wird immer steril und zunächst ohne Sog vorgeschoben
  • nach dem Absaugvorgang muss die Atmung überprüft werden – dabei auf Atemgeräusche achten (Rasseln / Brodeln), allgemeine Krankenbeobachtung intensivieren und bei Auffälligkeiten Vitalzeichen kontrollieren
  • Absaugen durch Mund / Nase / Trachealkanüle ist für den Bewohner unangenehm, es kann ein Gefühl der Atemnot ausgelöst werden
  • zu häufiges Absaugen führt zu einer erhöhten Sekretproduktion der Atemwege
  • das Absauggefäß mit Deckel und Schlauch wird täglich gewechselt und chemisch oder thermisch desinfiziert
  • der Fingertip wird täglich gewechselt
  • bei bronchial infizierten Bewohnern (z.B. bei MRSA, Pneumonie, Bronchitis) Mundschutz und Schutzkittel anlegen
  • bei Komplikationen (z.B. Blut im abgesaugten Sekret, Erbrechen, Zyanose, Abwehr, Blut-druckabfall, erhöhte Herzfrequenz, Dyspnoe) sofort den Arzt informieren


Durchführung

Vorbereitung

  • Bereitstellung folgender Materialien:
  • Händedesinfektionsmittel
  • Sterile und unsterile Einmalhandschuhe
  • Mehrere Absaugkatheter
  • Absaugunterbrecher (meist am Absaugschlauch befestigt)
  • Gefäß mit Leitungswasser bereitstellen
  • Abwurfbehälter
  • Absauggerät kontrollieren auf Funktionstüchtigkeit überprüfen
  • Aufklärung des Bewohners und Einverständnis einholen
  • Maßnahmen zur Wahrung der Intimsphäre (u. a. Zimmertür und Fenster schließen)
  • Absauggerät einschalten



Durchführung

  • Oberkörper des Bewohners hoch lagern
  • Hygienische Händedesinfektion und unsterile Einmalhandschuhe anziehen
  • Plastikhülle des Absaugkatheters aufreißen (im Ansatzbereich)
  • für die Arbeitshand einen sterilen Einmalhandschuh anziehen
  • mit der unsterilen Hand die Verpackung entfernen
  • Katheter steril mit der sterilen Arbeitshand fassen und locker um die Hand rollen
  • Absaugschlauch mit der unsterilen Hand halten
  • Katheter ohne Sog vorsichtig durch die Trachealkanüle, Mund oder Nase vorschieben
  • durch das Schließen des Fingertips Sog herstellen
  • den Katheter unter einer leichten Drehbewegung unter Sog langsam zurückziehen



Nachbereitung

  • Absaugkatheter mit dem abgestreiften Handschuh entsorgen
  • den Absaugschlauch mit Leitungswasser durchspülen und von Sekret befreien
  • das Absauggerät ausschalten
  • im Anschluss Mundpflege durchführen
  • das Gefäß mit Leitungswasser entleeren und mit frischem Leitungswasser auffüllen


Dokumentation

  • Absaugprotokoll
  • Auffälligkeiten im Pflegebericht beschreiben
  • Auffälligkeiten in Hinweise und Fragen an den Arzt
  • ggf. Vitalzeichenblatt


Literatur

  • Robert Koch Institut (Hrsg.) (2003): Richtlinien für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention, Urban und Fischer Verlag: München
  • Lektorat Pflege & Menche, N.(Hrsg.), (2014): Pflege Heute. Lehrbuch und Atlas für Pflegeberufe, 6. vollständig überarbeitete Auflage, Urban und Fischer: München, Jena