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Ziel
- Fach- und sachgerechtes Verhalten in Notfallsituationen
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Definition
- Ein Notfall ist ein akuter lebensbedrohlicher Zustand, bei dem die Vital-funktionen gestört sind oder eine solche Störung unmittelbar droht.
- Zeichen eines Notfalls:
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Störungen des Bewusstseins
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leicht: Verlangsamung, Schläfrigkeit, Verwirrtheitschwer: zunehmende Schläfrigkeit, vermindernde Reaktionen bis Bewusstlosigkeit
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Störungen des Herz-Kreislauf-Systems
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Pulsveränderungen bis Pulslosigkeitveränderte Hautfarbe (weiß, blau, grau)Bewusstseinsstörungen
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Störungen der Atmung
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insuffiziente Atmung (schwach, schnappend, fehlend)übermäßige Atemanstrengungenabnorme Atemgeräusche (Stridor)veränderte Hautfarbe (grau, blau)
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Verantwortlich
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Allgemeines
- Die Versorgung des Bewohners steht an erster Stelle
- Kontinuierliche beruhigende Ansprache des Bewohners, wenn möglich nicht allein lassen
- Keine eigenmächtige Verabreichung von Medikamenten ohne ärztliche Anordnung
- Bei Bewusstlosigkeit ist immer der Notarzt zu rufen
- Bei akuter Verschlechterung des Allgemeinzustandes: Hausarzt informieren und/ oder Notarzt rufen
- Wunden sind möglichst steril abzudecken
- Proben auffälliger Ausscheidungen von Harn, Stuhl oder Erbrochenem aufheben und dem Arzt zeigen
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Durchführung
Die Versorgung des Bewohners in einer Notfallsituation sollte, wenn möglich, immer von einer Pflegefachkraft übernommen und gesteuert werden.
Bewohner befindet sich in der Notfallsituation
- Bewusstsein überprüfen
- Mit Bewusstsein: 1. Hilfe leisten, ggf. Hilfe holen
- Ohne Bewusstsein:
- Notruf 112 auslösen
- PFK übernimmt die Koordination der Notfallsituation
- Atemwege freimachen
- Atmung prüfen
- Puls, RR, BZ messen
- Lebenszeichen vorhanden: stabile Seitenlage, Notruf 112 auslösen, Vitalzeichenkontrolle
- Keine Lebenszeichen (kein Puls, Blutdruck, Atmung): Notruf 112 auslösen
- Reanimation einleiten
- Herzdruckmassage und Atemspende durchführen bis der Notarzt eintrifft
- Mitarbeiter zur Einweisung des Notarztes im Eingangsbereich der Einrichtung bereitstellen
- Übergabe an den Notarzt
- Überleitungsdokumente aushändigen
Nachbereitung
- Überleitungsbogen und Krankenkassenkarte dem Rettungsdienst mitgeben
- Erfragen in welches Krankenhaus der Bewohner gefahren wird
- ggf. Tasche für das Krankenhaus packen und bereitstellen
- Weitergabe der Krankenhauseinweisung an Bezugspersonen, Angehörige, Betreuer (nachts nur auf Wunsch) und Hausarzt
- Meldung des Notfalls im Anschluss an Pflegedienstleitung
- spätestens am Folgetag nach Krankenhauseinweisung telefonische Rückfrage im Krankenhaus nach dem Befinden des Bewohners
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Dokumentation
- Überleitungsbogen
- Pflegebericht : durchgeführte Maßnahmen, einschließlich Schilderung der vorgefundenenSituation, Benachrichtigung des Notarztes und Eintreffen des Notarztes mit Uhrzeit
- ggf. Sturzprotokoll
- Formular Information und Fragen an den Arzt
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Literatur
- Menche, N., et al (2014): Pflege Heute. Lehrbuch für Pflegeberufe, 6. vollständig überarbeitete Auflage, München: Urban und Fischer
- DGUV, BGI/GUV-I 503 (2011): Anleitung zur 1. Hilfe, Berlin
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